Konzept & Geschichte

Konzept & Geschichte

Worum geht es?

Der Popkurs der Hamburger Hochschule für Musik und Theater nimmt seit 1982 jedes Jahr nach einem zweistufigen Auswahlverfahren etwa 50 junge Musizierende auf, die in zwei jeweils dreiwöchigen Intensivkursen gecoacht werden. Durch das wegweisende Konzept wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche AbsolventInnen geprägt, die ihrerseits großen Einfluss auf Deutschlands Musikszene haben oder hatten.

Prof. Elmar Lampson, Präsident HFMT a.D.

„Der Popkurs Hamburg ist ein Unikat in der deutschen Hochschul- und Popularmusikausbildungslandschaft. Besonderen Charme hat sein unakademisches Konzept. Von Formalitäten weitestgehend befreit, können sich Studierende und Lehrende auf die Entwicklung von Talent und Kreativität konzentrieren. Für das Profil der Hamburger Musikhochschule als Teil einer weltoffenen Stadt spielt der Popstudiengang eine wichtige Rolle“

Mitbegründer und Dozenten der ersten Stunde Prof. Anselm Kluge und Prof. Peter Weihe:

„Popmusik ist im Gegensatz zum Klassikbetrieb eine Kulturform, bei der talentierte Autodidakten und Amateure ihre Werke selber schreiben und performen. Die Popkursler werden Teil eines Netzwerkes, das weit über ihren eigenen Jahrgang hinaus geht. Wir kultivieren hier organisatorische und künstlerische Freiheit, die das Umfeld bieten soll für kreative Arbeit und Identitätsfindung.

Wer mit wem Musik macht, wie sie sich organisieren und welche Schwerpunkte sie setzen, bestimmen die Teilnehmenden selbst. Das Spielen, Supporten und Feiern gehört genauso zum Popkurs wie das Durchmischen von Methoden und das Verlassen der Komfortzone. Wir setzen beim Popkurs auf Ideen und auf nicht-schulische Methoden und schaffen für das, was die Leute individuell brauchen, den Raum und ein Koordinatensystem.“

Prof. Dr. Hermann Rauhe, Ehrenpräsident der HFMT und Gründer des Popkurses:

„Musik ist eine unverzichtbare, existentiell notwendige Kommunikations- und Interaktionsform für den Menschen. Die Popularmusik thematisiert die Befindlichkeit, die soziologischen, ökonomischen und ökologischen Probleme unserer Zeit. Und das gehört zu den Aufgaben der Kunst. Für diesen Bereich qualifizierte Künstler auszubilden, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

In einem 3- jährigen Modellversuch, der dem Studiengang vorausging, wurde erarbeitet, ob und wie das Spezifische der Popularmusik vermittelt werden kann. Seit dieser Zeit hat der Popkurs einige Änderungen erfahren, unnötigen Ballast über Bord geworfen und ein eindeutiges Profil herausgebildet. Top-Leute aus der Szene konnten als Dozenten gewonnen werden, die mit großem Engagement und ebenso großem Idealismus dabei sind. Durch diese Dozenten wirkt der Popkurs unmittelbar auf die Szene zurück, denn indem die Praktiker ihre Praxis vermitteln, sind sie gezwungen, diese zu reflektieren und kritisch zu überprüfen. Die Dozenten bemühen sich um Team-Arbeit, individuelle Entfaltung der spezifischen Anlagen der Teilnehmer, um selbstkritische Ablösung von unreflektiert nachgeahmten Vorbildern und modernen Klischees, um Relativierung und Revision bisheriger Positionen und um die kreative Entwicklung neuer Ausdrucksformen und Stile in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Teilnehmern. Der Popkurs hat sich zu einer unverzichtbaren Kreativzelle der deutschen Popularmusiklandschaft entwickelt und ist nach wie vor unverwechselbar.“

Geschäftsführerin Katja Kaye Bottenberg:

„Der Popkurs ist eine Art Labor, in dem sich Künstlerpersönlichkeiten und musikalische Erfindungen verschiedenster Genres entwickeln. In der Aufnahmeprüfung wird deshalb besonderer Wert auf Originalität und Erfindergeist gelegt. Aber auch handwerkliches Können ist ein wichtiges Element. Dass die Förderung von Kreativität und musikalischer Eigenständigkeit gerade an einer Hochschule angesiedelt ist, ermutigt den Nachwuchs, persönliche Neigung und Begabung ernst zu nehmen und der Entwicklung dieses Potentials einen hohen Stellenwert in der Lebensplanung einzuräumen. Wer den Popkurs absolviert hat, ist besser dafür gerüstet, einen eigenen musikalischen Weg zu finden.“

Referenzen

Popkursler in Bands oder als Solisten:

 Seeed | Sisters of Mercy | Peter Fox | Wir sind Helden | Selig | Johannes Oerding | Jan Delay Band | Revolverheld | Rosenstolz | Boy | Fury in the Slaughterhouse | CulturedPearls | MartinLingnau | Die Happy | Madsen | BAP | Miss Platnum | Helloween | Cäthe | Andreas Bourani Band | Nessie Tausenschön | Judith Holofernes | Maffay Band | Peter Weniger | Michy Reincke | Die Ohrbooten | Lemonbabies | Jazzkantine | Heinz Strunk | Ela Querfeld | Marcel Brell | Cucumber Men | The Busters | Marie Marie | Tim Fischer | Frida Gold | Rainbirds | Ute Lemper | Peilomat | Gamma Ray | AlinCoen | AKA4711 | MC Sadri | Fotos | JOCO | Gisbert zu Knyphausen | Helene Fischer Band | Udo Lindenberg Band | Mark Forster Band | Tim Bendzko Band | Ina Müller Band | Jeremy Days | CluesoBand | DotaKehr |

Der Popkurs ist eine Art Geburtshelfer, der den Menschen hilft, ihre künstlerische Identität klarzukriegen.
Judith Holofernes
„OHNE DEN POPKURS WÄRE AUCH REVOLVERHELD SO NICHT ENTSTANDEN.“​
Jakob Sinn
Beim Popkurs reifte in mir immer mehr der Entschluss, nur noch Musik zu machen und alles andere hinten an zu stellen.
Johannes Strate
Zwei Monate nach Ende des Popkurs unterschrieb ich mit meiner heutigen Band "Die Happy" meinen ersten Plattenvertrag.
Ralph Rieker
Für mich mit der Startschuss auf meiner musikalischen Reise.
Johannes Oerding
Die Stimmung während des Kurses fand ich sehr angenehm - genau die richtige Mischung aus konzentrierter Ernsthaftigkeit und Komasaufen.
Peter Fox
Valeska und ich haben beim Popkurs den Grundstein für BOY und unsere Freundschaft gelegt.
Sonja Glass